Die fünf wichtigsten Prognosen für Life Sciences im Jahr 2020

Wie interoperable Datenplattformen alle Bereiche von Biopharma verändern werden

Die Digitalisierung gewinnt in den Life Sciences an Tempo, da die Orientierung am Patienten im Mittelpunkt steht. Disruptive Technologien werden in der gesamten Wertschöpfungskette eingesetzt, um eine Welt der Patientenorientierung und personalisierten, hochwertigen Medikamenten zu schaffen. Hier sind fünf Prognosen darüber, wie digitale Technologien und interoperable Datenplattformen die Life Sciences im Jahr 2020 prägen werden.

Interoperable Datenplattformen gewinnen an Dynamik

  • Interoperable Datenplattformen werden die Forschung und Entwicklung verändern: Heute sind Patientendaten über eine Reihe von Plattformen und Geräten, in Online-Foren und sozialen Netzwerken verfügbar. Die Integration von Diagnosegeräten wie MRT-Scans, Laborgeräten und sogar Smart Pills liefert wesentlich genauere und detailliertere Informationen über jeden Patienten. In diesem Jahr werden F&E-Organisationen damit beginnen, interoperable Datenplattformen einzuführen. Sie ermöglichen das erfolgreiche Sammeln, Synthetisieren, Analysieren und Kommunizieren von Informationen, um von der Mengen- zur Nutzenbasierten Forschung zu gelangen, die letztendlich zu besseren Patientenergebnissen führt.
  • Quality 4.0, Industry 4.0 und interoperable Datenplattformen: Seit einigen Jahren besteht Interesse an der Nutzung der vernetzten Technologien von Industry 4.0 (in Englisch) zur Qualitätssicherung (in Englisch). Viele Unternehmen haben die Genauigkeit der gesammelten Daten mit Hilfe von IoT und Analytics verbessert, und dies hört jetzt nicht mehr an der Fabrikgrenze auf: Anstatt die Prüfung von einzelnen Teilen als primäre Qualitätsmaßnahme durchzuführen, prüfen die Unternehmen nun die Qualität und die Prozesse ihrer Zulieferer, um mögliche nachgelagerte Qualitätsprobleme bereits im Vorfeld zu lösen. Der Schlüssel dazu dürfte die Einführung einer interoperablen Datenplattform über die Produktions- und Zulieferprozesse hinweg sein. Damit wird ein neues Maß an Zuverlässigkeit und Kooperation aller Beteiligten entlang der Supply Chains der Life Sciences ermöglicht.
  • Die kommerzielle Nutzung profitiert von interoperablen Datenplattformen: Da die Patienten immer stärker eingebunden werden, beginnt die Branche, sie nicht nur durch die Medizin, sondern auch durch Serviceleistungen besser zu versorgen: von der Diagnose über die Therapie bis hin zur Kostenerstattung. Neben der Einbindung des Patienten müssen Pharmaunternehmen auch nach Möglichkeiten suchen, dem Arzt die richtigen Informationen und Hilfestellungen zu geben, um die Diagnose und die Verschreibung von Medikamenten zu verbessern. Dies ist ein weiteres Beispiel für die Notwendigkeit einer interoperablen Datenplattform.

KI und IoT gehen eine stärkere Verbindung ein, um bessere Resultate zu erzielen

  • KI-Technologie in Verbindung mit IoT-Plattformen zur Verbesserung klinischer Studien: Die Nutzung von KI-gesteuerten Analytics verbessert die Patientengewinnung für Studien durch das Durchsuchen von Patientenakten, um die am besten geeigneten Kandidaten zu identifizieren. Dieselben Technologien verbessern die Datenspeicherung und -anbindung. Durch den Einsatz gezielter Erkenntnisse auf individueller Ebene und Trigger-basierter digitaler Medien können die Bedürfnisse der Patienten proaktiver gesteuert werden. Ärzte können die Einhaltung von Behandlungsprotokollen besser überwachen und veranlassen, dass diese eingehalten werden.
  • KI, IoT und interoperable Datenplattformen für die Fertigung und die Supply Chain: Auf dem Weg der Industrie zu personalisierten Medikamenten wird eine interoperablen Datenplattform zur Erfassung der Daten erforderlich sein, die den Übergang von Großserien zu präziseren und gezielteren Chargen erleichtern. Pharmazeutische Hersteller werden komplexe Supply Chains verwalten müssen, um die Rentabilität bei kleineren Auflagen und kürzeren Medikamenten-Lebenszyklen aufrechtzuerhalten. Darüber hinaus sind die Sicherheit der Supply Chain und die Nachweispflicht für die Chain of Custody noch nie so hoch gewesen wie heute. Pharmaunternehmen werden zunehmend KI, IoT und Blockchain innerhalb der Supply Chain einsetzen, um die Transparenz und Sichtbarkeit mit vollständiger Rückverfolgbarkeit der Produkte zu gewährleisten. Dazu gehört auch die Überwachung des Zustands empfindlicher Medikamente während des Transports.

Akzeptanz von Enterprise Marketing Communications Management-Plattformen

Datenschutz ist entscheidend für die Entwicklung konformer globaler Marketingkommunikation für die Life Sciences. Mit zunehmender Patientenorientierung und der wachsenden Bedeutung personalisierter Medikamente werden internationale Pharmaunternehmen mit der Entwicklung von vielen tausend unterschiedlichen digitalen Marketingmaterialien umgehen müssen. Diese müssen den gesetzlichen Standards entsprechen und zum richtigen Zeitpunkt an den Patienten übermittelt werden. Mithilfe von Plattformen für das Enterprise Marketing Communications-Management können Unternehmen die Herausforderungen in Bezug auf Compliance, Kosten und Komplexität der weltweiten Marketing- und Verpackungsanforderungen bewältigen.

Enterprise Data and Content Management bleibt ein Schwerpunkt bei der Regulierung und Einreichung

Die FDA hat das erklärte Ziel, die Einreichungs- und Genehmigungszeiten zu verkürzen. Dies gilt insbesondere bei der Bekämpfung von Arzneimittelmonopolen. Um dieses Ziel zu erreichen, erwarten die Aufsichtsbehörden – und nicht nur die FDA – eine viel intensivere Zusammenarbeit mit allen Beteiligten. Die Aufsichtsbehörden wollen einen Einreichungsprozess rund um strukturierte, halb- und unstrukturierte Daten und Content schaffen. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) beispielsweise setzt Standards um, die von der Internationalen Organisation für Normung (ISO) für die Identifizierung von Arzneimitteln (IDMP) entwickelt wurden. Vertreter der FDA haben die Nutzung von strukturierten Daten und Content angesprochen, um zukünftige Einreichungen vollständig digital und nicht nur im PDF-Format zu gestalten. Dadurch wird ein größerer Schwerpunkt auf das Management von Unternehmensdaten und -Content gelegt, um die Kontrolle über die Informationen zu übernehmen und den Einreichungsprozess zu vereinfachen.

Der Übergang zu identitätsgesteuerten IoT-Plattformen

Die Nutzung von Fitbit oder anderer vernetzter Wearables im Gesundheitsbereich nimmt weiter zu. Die Patienten sind eher bereit, ihre Daten mit ihren Ärzten und anderen vertrauenswürdigen Gruppen zu teilen. Untersuchungen (in Englisch) zeigen, dass die Menschen beginnen, ihren Gesundheitsdienstleister danach auszuwählen, ob er telemedizinische und Fernüberwachungsgeräte anbietet. Während medizinische Geräte wie Herzschrittmacher von der FDA reguliert werden, sind die meisten privaten IoT-fähigen Geräte nicht reguliert. In vielen Fällen wissen die IT-Sicherheitsteams im Gesundheitswesen nicht, wann neue Geräte in ihr Netzwerk aufgenommen werden oder mit dem Datenaustausch beginnen. Unternehmen werden sich auf identitätsgesteuerte IoT-Plattformen konzentrieren, um den Nutzen der echten Daten aus den angeschlossenen medizinischen Geräten zu ziehen und gleichzeitig die Sicherheits- und Datenschutzrisiken zu minimieren.

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Dieser Artikel wurde aus dem Englischen übersetzt.

Fred Steinmann

Ferdi verfügt über fast 25 Jahre Erfahrung bei der strategischen Planung von Marketingaktivitäten im Bereich Biotech & Pharma mit Fokus auf Life Sciences. Er ist heute bei OpenText für die Entwicklung der weltweiten Branchenstrategie in diesen Segmenten zuständig.

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