Industrie 4.0: Wie Menschen die digitale Transformation in der Fertigung beeinflussen

In der von Roland Berger Strategy Consultants und dem Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) veröffentlichten europäischen Studie Die digitale Transformation der Industrie heißt es: „Die digitale Transformation der Industrie bietet Europa enorme Chancen – und stellt es vor große Herausforderungen. Höchste Zeit also für Industrie 4.0.

Den vielversprechenden Möglichkeiten vernetzter, effizienterer Produktion und neuer Geschäftsmodelle stehen dramatische Risiken gegenüber: Bis 2025 könnte Europa einen Zuwachs von 1,25 Billionen Euro an industrieller Bruttowertschöpfung erzielen, aber auch einen Wertschöpfungsverlust von 605 Milliarden Euro erleiden.“

In diesem Zusammenhang findet auch der jüngste Bericht „Digital Transformation in Manufacturing“ von OpenText und Sapio Research großes Interesse. 80 Prozent der Befragten nannten die digitale Transformation als eine der höchsten Prioritäten für ihr Unternehmen.

In der Tat hatten 56 Prozent der Befragten damit begonnen, sich in Richtung Digitalisierung zu bewegen und 52 Prozent nutzten bereits Big Data Analytics zur Verbesserung der Geschäftseinblicke. Es gibt jedoch ein Hindernis: wir Menschen.

Wenn es darum geht, die Daten zu verwalten und zu analysieren, welche die digitale Transformation unterstützen, ist die Fähigkeit der Mitarbeiter, diese Erkenntnisse zu nutzen, ebenso wichtig wie die Wahl der richtigen Technologie.

Ich habe mir ein Unternehmen näher angesehen, das mit OpenText zusammenarbeitet, um die Anforderungen im Hinblick auf Analytics anzugehen und sich auf Industrie 4.0 vorzubereiten: North Star BlueScope Steel.

Ich habe diese Erkenntnisse und auch den Sapio Reseach Report während der Enterprise World, an der auch North Star BlueScope Steel teilgenommen hat, präsentiert.

Interpretieren Sie Ihre Daten richtig

Beginnen wir mit einem Blick auf den Report. Das außergewöhnliche Tempo der technologischen Innovation verändert die Produktion: egal ob 3D-Druck, das Internet der Dinge (IoT), Industrie 4.0, KI oder maschinelles Lernen. Die schnellen Veränderungen bringen neue Chancen mit sich, produzieren aber gleichzeitig riesige Datenmengen.

Und genau das ist die Herausforderung. Über ein Viertel der Befragten gab an, dass die Datenmengen ein wichtiges Hindernis für die Akzeptanz der digitalen Transformation waren. 28 Prozent sagen, dass es für sie schwierig ist, die wachsenden Datenmengen zu analysieren.

Die Herausforderungen, Big Data effizient zu verwalten und echte Erkenntnisse daraus zu gewinnen, kommen aus allen Richtungen. Fast ein Viertel der Befragten ringt mit sich, das passende Framework zu finden, um die Daten zu analysieren und 26 Prozent mühen sich ab, die richtigen Qualifikationen für die Datenanalyse zu finden.

Interessanterweise sagen über ein Viertel der produzierenden Unternehmen, dass es schwierig ist, Mitarbeiter zu finden, die Entscheidungen auf Grundlage der Analysen treffen können. Also, worum geht es hier eigentlich?

Basierend auf unserer Recherche glaube ich, dass es für produzierende Unternehmen schwierig sein kann, alle Vorteile der digitalen Transformation auszuschöpfen. Es sei denn, sie erfassen Daten aus allen relevanten Quellen, analysieren diese schnell und präsentieren sie den Entscheidungsträgern visuell verständlich aufbereitet und erleichtern so die Entscheidungsfindung.

Gewappnet für Veränderung

Stellen Sie sich vor, Sie arbeiten mit einer Excel-Kalkulationstabelle, die so groß ist, dass es zehn Minuten dauert, sie zu öffnen. Stellen Sie sich außerdem vor, dass dies Ihr wichtigstes Kalkulationswerkzeug ist und jeden Monat manuell durch die verschiedenen Unternehmensbereiche komplettiert werden muss.

Und nun stellen Sie sich vor, Sie erstellen einen Halbjahresbericht und müssen sechs dieser Tabellenkalkulationen öffnen und die Informationen händisch zusammenführen.

Es ist klar, warum North Star BlueScope Steel eine Veränderung benötigte. Das Excel-basierte System war langsam, teuer, ineffizient und das Schlimmste, es konnte leicht zu Ungenauigkeiten bei der Kalkulation führen.

Es bedurfte eines effizienteren Wegs, die Kalkulationsdaten und den Workflow zu optimieren, damit das Unternehmen eine bessere Kundenbindung erreicht, Marktanalysen durchführen kann und eine genaue Aufschlüsselung des Einkaufsverhaltens erhält.

Das Unternehmen wollte in der Lage sein, Daten automatisch aus einer Vielzahl von Quellen zu sammeln – darunter Microsoft Access-Datenbanken und die Daten der Elektro-Lichtbogenöfen des Unternehmens (EAF). Diese sollten außerdem schnell zu präsentieren sein, damit das Team fundierte Geschäftsentscheidungen treffen und so die Rentabilität steigern kann.

 Verbesserte Datensichtbarkeit, verbesserte Rentabilität

Mit der OpenText™ Analytics Suite konnte North Star BlueScope Steel seine monatlichen Kalkulationsberichte automatisieren. Die Verantwortlichen sind nun in der Lage, die Geschäftsdynamiken bis hin zu den Kosten pro Minute darzustellen und entsprechende Reports zu erstellen, die auf bis zu fünf Jahre alte Daten zugreifen. So erhalten Sie einen tatsächlichen Gesamtüberblick über die Kostenkalkulation.

Noch viel wichtiger ist es für das Unternehmen, neue Möglichkeiten zur Verbesserung der Geschäftsentwicklung einzuführen. Nun kann das Kaufverhalten des Kunden zu analysiert werden und das Vertriebsteam erhält detaillierte, analysierte Informationen. Das Unternehmen weiß nun auch, welche Mixturen und Stahlmischungen den größten Gewinn bringen und der Vertrieb hat alle Informationen über diejenigen Kunden, die eventuell wechseln möchten.

Eine Analytics-Plattform für Industrie 4.0

Industrie 4.0, oder die „Vierte Industrielle Revolution“, ermöglicht einen grundlegenden Prozesswechsel durch die Nutzung der digitalen Transformation. Ein Unternehmen kann nun Produkt- und Marktinnovationen dazu nutzen, neue Umsatzquellen zu erschließen.

In diesem Zusammenhang setzt North Star BlueScope Steels auch auf das Internet der Dinge und evaluiert Big Data Analytics, um neue Geschäftsfelder zu besetzen. Das Unternehmen möchte Daten direkt aus seinen Geräten und IoT-Sensoren verwalten, damit es alle betrieblichen Aspekte wie Stromverbrauch, Wetterverhältnisse, Materialverbrauch und Stahlpreise für eine äußerst präzise Vorhersage über zukünftige Bedarfe und Verkaufspotenziale treffen kann.

Und North Star BlueScope Steel ist nicht alleine. Unsere Recherche ergab, dass bei 42 Prozent derjenigen Befragten, die bereits auf die digitale Transformation im Unternehmen setzen, Prozesse implementiert sind, die interne Daten filtern, um bessere Geschäftseinblicke zu erhalten. Und weitere 47 Prozent planen, dies innerhalb der nächsten 18 Monate zu tun.

Möchten Sie mehr über die digitale Transformation und Industrie 4.0 in der Fertigung erfahren? Hier können Sie den vollständigen Bericht von OpenText und Sapio Research herunterladen.

Dieser Artikel wurde aus dem Englischen übersetzt.

Tom Leeson

Tom ist Marketingstratege für den Bereich Manufacturing weltweit. Als Ingenieur und Mathematiker verbrachte Tom seine gesamte Karriere in den Bereichen Ingenieurswesen, Fertigung und IT mit dem Ziel, Kunden bei der digitalen Transformation zu unterstützen. Wir leben in spannenden Zeiten von Industrie 4.0 und dem Internet der Dinge und es gibt viel zu diskutieren.

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