Innovation ist kein Selbstzweck

In den  vergangenen Einträgen haben meine Kollegen und ich  ausschließlich über den visionären Charakter unserer „Innovation Tour“ gesprochen. Und ich denke, wir hatten recht damit. Doch wie sagte schon Helmut Schmidt: „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.“ Deshalb möchte ich an dieser Stelle einmal unmissverständlich klarstellen: Innovation ist kein Selbstzweck.

Ich weiß: verfolgt man die Berichterstattung zu den Wortführern im Silicon Valley, beschleicht einen bisweilen schon das Gefühl, dass hier mit gleichsam religiöser Inbrunst von der Technik geschwärmt wird, als könnte sie den Menschen von allen Mühen und Problemen, am liebsten natürlich von allen Krankheiten und sogar von der Sterblichkeit, erlösen.

Entzauberung oder Verzauberung?

Es ist schon eigenartig. Die Menschen in der westlichen Welt scheinen hin und hergerissen. Einerseits konstatierte der große Gelehrte Max Weber die Entzauberung der Welt in der Moderne und meinte damit den unvermeidlichen Fortschritt zu immer mehr Rationalität in praktisch allen Lebensbereichen, in denen für Gott und sonstige Götter kein Platz mehr ist. Andererseits scheint diese rationale Welt für immer mehr Menschen gewissermaßen zu kühl, zu entzaubert zu sein. Vielleicht ist das die Quelle für die Sehnsucht nach der Erlösung durch Technik, nach ihren magischen Kräften?

Vielleicht aber sind Träume, egal wie unrealistisch oder überzogen sie anfänglich erscheinen mögen, immer nötig, um ganz reale Fortschritte zu erzielen. Vielleicht bleiben diejenigen, die nicht träumen, ja einfach nur stehen und damit zurück.

Der Weg ist das Ziel

Zwischen irrationaler Technikanbetung und blinder Technikfeindlichkeit gibt es durchaus einen Mittelweg: den Blick auf ambitionierte Ziele und die nüchterne Analyse, mit welchen Mitteln diese Ziele am besten zu erreichen sind. Salopp formuliert: Bloß keinen Trend verschlafen, der echt ist, weil er zum Ziel führt. Gleichzeitig sollte man nicht jeder Sau nachjagen, die gerade durchs Dorf getrieben wird.

Ja, Innovationen sind wichtig, angesichts des Megatrends Digitalisierung allzumal. Doch müssen sie reale Probleme der Unternehmen und der Menschen lösen. Nur so gelingt der Übergang in die digitale Wirtschaft. Denn auch wenn dieser von uns allen eine große Veränderungsbereitschaft abverlangt, dürfen die einzelnen Schritte auf dem Weg nicht zu groß sein, damit wir die Transformation tatsächlich bewältigen können.

Diese Erkenntnis leitet uns bei OpenText. Unsere Innovationen unterstützen und überfordern nicht. Sie sind grundlegend und doch kleinschrittig genug, dass unsere Kunden – um im Bild zu bleiben – nicht stolpern und stürzen, und wir auch nicht. Es ist dieser pragmatische Ansatz, der unsere Entwicklung bestimmt, speziell seit Muhi Majzoub unserer Entwicklung vorsteht.

Zusammen mit unserem CEO und CTO Mark Barrenchea, selbst ein gelernter Entwickler, hat er die Schlagzahl unserer Innovationen erhöht, gleichzeitig aber dafür gesorgt, dass die Kunden mit dieser Geschwindigkeit mithalten können. Das gilt im Übrigen auch für uns selbst. Schließlich ist es beiden vorbildlich gelungen, OpenText als Softwareanbieter erfolgreich ins Cloud-Zeitalter zu führen.

Gemeinsam unterwegs

Die nächste große Etappe steht aber schon an. Der Weg in Richtung „Cognitive Computing“ ist schon beschritten. Doch auch diesem großen Ziel werden wir uns Schritt für Schritt, mit größeren und kleineren, nähern. Einer dieser Schritte ist unsere Lösung OpenText Magellan. Doch ihr Wert und Nutzen liegt gerade nicht darin, dass wir damit publikumswirksame Schauprobleme lösen. Vielmehr sorgen wir dafür, dass selbst technisch wenig oder gar nicht versierten Fachanwendern selbstlernende Mechanismen zur Analyse von Daten und Informationen in ihrer täglichen Arbeit zur Verfügung stehen.

Das ist es, was wir unter Innovation verstehen. Ein Mittel zum Zweck, um reale Probleme zu lösen und reale Herausforderungen zu meistern. Und gleichzeitig bei der technischen Entwicklung ganz vorne mit dabei zu sein, damit die Unternehmen die digitale Transformation bewältigen und in ihrer jeweiligen Branche anführen können. Warum? Damit sie selbst innovativ sein und bleiben können für den langfristigen Erfolg, für ihre Eigentümer ebenso wie für ihre Mitarbeiter und die Gesellschaften, in denen sie tätig sind.

Ich würde mir wünschen, dass Sie mit uns gemeinsam die nächsten Schritte in die digitale Zukunft wagen. Aus diesem Grund setzen wir alles daran, Sie von den Innovationen, die wir Ihnen auf der Innovation Tour 2018 in München zeigen werden, zu überzeugen. Ich freue mich schon jetzt darauf, Sie im April in München zu begrüßen.

Peter Stadler

Peter kam über die Akquisition der Enterprise Content Division von DellEMC im Januar 2017 zu OpenText. Seit dem 1. Juli 2017 verantwortet er als Vice President Enterprise Sales die Region BeNeLux, Switzerland & Austria. Den Fokus legt er in seiner Region auf Stärkung und Weiterentwicklung der bestehenden Kundenbeziehungen sowie der Neugewinnung von Kunden im Kernbereich des Enterprise Information Management. Durch die Nutzung von OpenText Lösungen sollen Kunden schneller wachsen können, Operational Cost, Information Governance und Security Risks reduziert werden indem Business Insights, Impact und Process Speed verbessert werden.

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