E-Commerce und EDI: Worin liegt der Unterschied?
Es gibt viele unterschiedliche Begrifflichkeiten, die zur Beschreibung der B2B-Prozessautomatisierung dienen. Diese Bezeichnungen können verwirrend sein, auch weil sie so eng in Verbindung stehen. In diesem Artikel werden diese Begriffe näher erläutert, um die Verwirrung zu beseitigen. Außerdem werden gängige Termini aus dem Bereich der B2B-Prozessautomatisierung erklärt, darunter auch die Unterschiede zwischen E-Commerce und EDI.
„Elektronischer Handel (E-Commerce)“ ist ein sehr gebräuchlicher Begriff, der sich auf den Austausch von Informationen über elektronische Medien wie das Internet und private Kommunikationsnetze bezieht.
Welches sind die beiden Ausprägungen des elektronischen Handels?
- Business-to-Consumer (B2C) E-Commerce: Dies ist der Begriff, an den die meisten Menschen denken, wenn von E-Commerce die Rede ist. Jeden Tag erleben wir den B2C-E-Commerce, sei es bei der Buchung von Flugtickets und Hotelreservierungen oder beim Online-Kauf von Büchern, Schuhen oder Kleidung.
- Business-to-Business (B2B) E-Commerce: Wie dieser Begriff schon verrät, handelt es sich beim B2B-E-Commerce um den elektronischen Austausch von Informationen zwischen zwei Unternehmen und nicht zwischen einem Verbraucher und einem Unternehmen.
Was versteht man unter EDI?
Der elektronische Datenaustausch („Electronic Data Interchange“, EDI) ist die heute am häufigsten genutzte Technologie im B2B-E-Commerce. Dabei handelt es sich um den Austausch von Geschäftsdokumenten wie Bestellungen und Rechnungen in einem standardisierten elektronischen Format zwischen Geschäftspartnern von Computer zu Computer. Dabei können Standards wie ANSI X12, EDIFACT oder ein XML-basierter Standard wie RosettaNet in der High-Tech-Industrie zum Einsatz kommen. Es gibt viele unterschiedliche Arten von EDI, die verschiedene Standards verwenden.
EDI wird seit den 1980er Jahren in vielen Branchen eingesetzt, z. B. im Einzelhandel, im Bankwesen, in der verarbeitenden Industrie, in der High-Tech-Industrie und im Dienstleistungssektor. EDI ist nach wie vor eine bahnbrechende Technologie. Um die Vorteile von EDI nutzen zu können, müssen die beteiligten Unternehmen eine möglichst enge Integration untereinander anstreben.
Unternehmen des einundzwanzigsten Jahrhunderts erwarten, dass ein Netz von Geschäftspartnern – ihre Lieferanten, ihre Kunden, ihre Logistikanbieter, ihre Banken – so funktioniert, dass eine digitale Integration möglich ist.
Welche 2 Arten der B2B-Integration gibt es?
- Integration auf der Datenebene: Automatisierung des Austauschs von Geschäftsdokumenten zwischen Geschäftsanwendungen, wie z. B. die Automatisierung des Austauschs aller Dokumente im Procure-to-Pay-Prozess.
- Integration auf der personenbezogenen Ebene: Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern verschiedener Unternehmen bei Geschäftsprozessen wie der Beilegung von Streitigkeiten oder der Registrierung neuer Lieferanten.
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B2B-Integration auf der Datenebene
Damit zwei Unternehmen eine enge Integration auf Datenebene vornehmen können, müssen sie die folgenden Aufgaben automatisieren:
- Stellen Sie eine elektronische Verbindung her: In der Regel über das Internet unter Nutzung eines sicheren Kommunikationsprotokolls wie AS2, SFTP oder FTPS.
- Tauschen Sie Daten elektronisch in einem Format aus, das von den Computersystemen in jedem Unternehmen verstanden werden kann. Dies geschieht in der Regel über ein EDI-Standardformat, das sofort interpretiert werden kann.
- Wandeln Sie die EDI-Daten in das Format des firmeneigenen Systems um: Dies geschieht meist mit einer speziellen EDI-Umwandlungssoftware.
B2B-Integration auf der personellen Ebene
Damit zwei Unternehmen auf personeller Ebene eng zusammenarbeiten können, um Probleme zu lösen oder neue Initiativen zu planen, benötigen sie einen zentralen Speicher für wichtige Informationen über ihre Geschäftspartner. Dazu gehören Details über die Bereitschaft zum elektronischen Handel, die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, die Sicherheit von Konsumgütern, Programme zur Lieferantenvielfalt und Umfragen zur Umweltverantwortung.
Darüber hinaus benötigen sie Tools für das Information Management, mit denen sie einfach und problemlos arbeiten können:
- Ermöglichen Sie es den Geschäftspartnern, ihre eigenen Unternehmens- und Kontaktprofile zu pflegen, damit die Partnerdaten stets aktuell sind.
- Steuern Sie Massenkommunikation an die entsprechenden Gruppen von Handelspartnern, ohne sich auf veraltete Tabellen auf den Computern verschiedener Beschäftigter verlassen zu müssen.
- Führen Sie Compliance-Initiativen (z. B. eine Umfrage mit 20 Fragen an Lieferanten zur Treibhausgas-Initiative) für alle oder eine Teilmenge Ihrer Partnergemeinschaft durch.
- Prüfen Sie die Einhaltung der verschiedenen Initiativen durch Ihre Geschäftspartner.
- Erfassen und teilen Sie leistungsbezogene Daten gemeinsam, die dazu beitragen, Streitigkeiten und Unstimmigkeiten zwischen mehreren Parteien schnell und mit vollständiger Rückverfolgbarkeit und Prüfungskontrolle zu lösen. Dies kann zum Beispiel zu Verbesserungen wie einer Verringerung von Überzahlungen führen, die aus unbearbeiteten oder mangelhaft ausgehandelten Versand-, Preis- oder Schadensstreitigkeiten resultieren.
Welche 3 verschiedenen Ansätze gibt es für B2B-Integrationsaufgaben auf Daten- und Personenebene?
- Ein „Do-It-Yourself“-Ansatz, bei dem Sie für den Kauf und die Wartung aller Schnittstellen und Softwaresysteme verantwortlich sind, die für beide Arten der Integration erforderlich sind.
- Ein „Managed Services“-Ansatz, bei dem Sie die Verantwortung für alle Aufgaben der B2B-Integration auslagern.
- Eine Kombination aus 1 und 2.
Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, warum B2B-Integration ein so aktuelles Thema ist und welche Vorteile sie für Unternehmen jeder Größe bietet, lesen Sie unseren aktuellen Blogpost zum Thema Integration.