EDI und S/4 HANA: Was Sie beachten sollten

Sie stehen vor der Frage, ob und wie Sie Electronic Data Interchange (EDI) in S/4HANA integrieren werden? In diesem Blogpost geben wir Ihnen ein paar Tipps und erklären, worauf Sie bei der Wahl eines EDI-Anbieters und bei der Implementierung achten sollten.

S/4HANA basiert auf der In-Memory Computing-Plattform von SAP. Damit können große Datenmengen in Echtzeit verarbeitet werden, was zu schnelleren Transaktionen und effizienteren Geschäftsprozessen führen kann. Das System umfasst auch fortschrittliche Technologien wie maschinelles Lernen, prädiktive Analytics und die Verarbeitung natürlicher Sprache. Dadurch können Unternehmen ihre Abläufe automatisieren und optimieren und sich Einblicke in ihr Unternehmen verschaffen, die zuvor so nicht möglich waren.

Ein weiterer Faktor, der zur steigenden Popularität von S/4HANA beiträgt, ist die Tatsache, dass es sich um ein Cloud-basiertes System handelt. Unternehmen können so die Flexibilität, Skalierbarkeit und Sicherheit der Cloud nutzen, um ihre Betriebsabläufe effizienter und kostengünstiger zu gestalten. Da immer mehr Unternehmen eine hybride oder vollständig Cloud-basierte IT-Infrastruktur einführen, kann S/4HANA die sich entwickelnden Anforderungen moderner Unternehmen erfüllen.

Über Electronic Data Interchange (EDI) haben wir bereits in unserer Blogserie ausführlich berichtet. EDI und SAP S/4HANA sind beides wichtige Technologien, die Unternehmen bei der Rationalisierung ihrer Prozesse und der Steigerung ihrer Effizienz unterstützen können. Wenn Sie planen mit diesen Technologien zu arbeiten, sollten Sie einige wichtige Dinge beachten:

Integration: Bei der Implementierung von EDI und S/4HANA ist einer der wichtigsten Punkte die Frage, wie gut sie miteinander integriert sind. EDI wird für den elektronischen Austausch von Dokumenten zwischen verschiedenen Unternehmen verwendet. S/4HANA ist eine Software-Suite, die Funktionen der Ressourcenplanung für Unternehmen (ERP) übernimmt. Damit diese beiden Technologien nahtlos zusammenarbeiten, ist es wichtig, eine EDI-Lösung zu wählen, die mit S/4HANA kompatibel ist. Es gibt bereits EDI-Anbieter im Markt, die vorkonfigurierte S/4HANA Adapter zur Verfügung stellen, sodass der Integrationsaufwand minimal ist.

Datenqualität: Sie müssen sicherstellen, dass die ausgetauschten Daten korrekt und aktuell sind. Dies ist bei EDI und S/4HANA besonders wichtig, da Fehler oder Unstimmigkeiten in den Daten zu schwerwiegenden betrieblichen Problemen führen können. Unternehmen benötigen klare Data Governance-Richtlinien, um sicherzustellen, dass alle Daten korrekt sind. Außerdem sollten sie Tools zur Datenvalidierung und -überprüfung einsetzen, um Fehler zu erkennen, bevor diese Probleme bereiten können. Diese Datenvalidierung kann in Teilen der EDI-Provider übernehmen, der so sicherstellt, dass nur korrekte Daten ins ERP gelangen oder aus diesem versendet werden.

Sicherheit: Sowohl bei EDI als auch bei S/4HANA werden vertrauliche Daten ausgetauscht. Darum müssen Sie sicherstellen, dass diese Daten vor unbefugtem Zugriff geschützt sind. Dazu gehört nicht nur die Absicherung der Technologie selbst, sondern auch die Implementierung strenger Zugangskontrollen, regelmäßiger Sicherheitsaudits und die Schulung der Mitarbeiter im Umgang mit vertraulichen Daten.

Schulung: Es ist wichtig, dass die Mitarbeiter in der Anwendung von EDI und S/4HANA geschult werden. Diese Technologien sind mitunter komplex. Die Mitarbeiter benötigen möglicherweise Hilfe, um zu verstehen, wie sie funktionieren und wie sie zur Verbesserung der Geschäftsprozesse eingesetzt werden können. Eine umfassende Schulung und entsprechender Support tragen dazu bei, dass die Mitarbeiter diese Technologien effektiv und effizient nutzen können.

Und hier kommen noch einige technische Tipps:

Definition der EDI-Schnittstellen: Ermitteln Sie, welche EDI-Standards Ihre Handelspartner einsetzen, z. B. ANSI X12, EDIFACT oder TRADACOMS. Basierend auf den von Ihren Handelspartnern genutzten Standards, können Sie die EDI-Schnittstellen in S/4HANA definieren.

Konfiguration der Kommunikationseinstellungen: Definieren Sie die Kommunikationseinstellungen für EDI, z. B. die für den Datenaustausch eingesetzten Protokolle, Kommunikationspartner und Optionen zur Konnektivität.

Mapping der EDI-Daten auf S/4HANA: Ordnen Sie die EDI-Daten den entsprechenden Feldern in S/4HANA zu. Auf diese Weise können die Daten im System verarbeitet und gespeichert werden.

Konfiguration der Verarbeitungsregeln: Definieren Sie die Regeln für die Verarbeitung eingehender EDI-Daten, z. B. Fehlerbehandlung, Datenvalidierung und Workflow-Freigaben.

Test der Integration: Testen Sie die EDI-Integration, um sicherzustellen, dass die Daten zwischen S/4HANA und Ihren Handelspartnern problemlos fließen und dass die EDI-Nachrichten korrekt übertragen und verarbeitet werden. Sobald die Tests abgeschlossen sind, können Sie mit der EDI-Integration live gehen.

Überwachung der Integration: Überwachen Sie die EDI-Integration. So stellen Sie sicher, dass die Daten ordnungsgemäß ausgetauscht werden und dass eventuelle Fehler sofort erkannt und behoben werden.

Wir empfehlen Ihnen, mit einem erfahrenen EDI-Dienstleister oder SAP Consulting Partner zu arbeiten. Nur so können Sie gewährleisten, dass die Integration korrekt implementiert wird und Ihren individuellen Geschäftsanforderungen entspricht.

OpenText und SAP sind seit mehr als 25 Jahren Partner und entwickeln gemeinsam Lösungen für über 5000 Kunden in mehr als 130 Ländern in nahezu allen Branchen und Geschäftsbereichen.

Sollten Sie Fragen zu Cloud-basierten EDI-Lösungen und der Integration in S/4HANA haben, kontaktieren Sie uns gerne jederzeit. Lassen Sie sich von einem OpenText-Experten ausführlich beraten, welche Optionen für Ihr Unternehmen am sinnvollsten sind.  

Hier finden Sie weitere Informationen in unserer Blogserie zu EDI.

Manfred Ullrich

Manfred Ullrich ist seit Januar 2017 im OpenText Business Network Team als Senior Solution Consultant tätig und unterstützt Unternehmen dabei, Mehrwerte in für sie wichtigen Integrationsprojekten zu generieren. Auf Basis individueller Analysen entwirft er Lösungsarchitekturen für IT-Services, z.B. für E-Invoicing, Supply Chain-Digitalisierung sowie Kunden- und Partner-Onboarding-Programme.

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