SIBOS 2016: FinTech – die Zukunft des Bankwesens hat begonnen

Digitalisierung der Finanzdienstleister: Banken und andere Finanzdienstleister stehen heute vor einer doppelten Herausforderung. Zum einen haben Finanzkrise und Banken-Skandale das Vertrauen der Konsumenten in die Banken nachhaltig erschüttert.

Kundenbindung wird zunehmend schwieriger, die traditionellen Pluspunkte wie ein großes Filialnetz zählen nicht mehr. Stattdessen stehen die digitale Interaktion und digitale Inhalte im Vordergrund.

So gaben in der Studie „Bankberatung der Zukunft“ von Sopra Steria Consulting 91 Prozent der Befragten an, Werbe-Informationen sollten auf die individuelle Lebenssituation und die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten sein.

Die Digitalisierung der Finanzdienstleister

47 Prozent würden dafür auch Daten wie etwa Kontoumsätze zur Verfügung stellen. Doch die Kommunikation der Banken läuft oft an den Kundenbedürfnissen vorbei. Mit der Folge, dass Kunden dorthin abwandern, wo ihr Wunsch nach Inhalten mit persönlichem Mehrwert erfüllt wird.

Zweitens steht den Banken durch die Digitalisierung ein tiefgreifender struktureller Wandel bevor. Beispielsweise prognostizierte PWC in einer Studie (Englisch), 2020 würde FinTech die Geschäftsmodelle der Finanzdienstleister bestimmen, Blockchain für eine Revolution sorgen und mangelnde Cyber-Security sei der größte Risikofaktor.

Den deutschen Banken ist die Bedeutung dieser Entwicklungen durchaus bewusst, dennoch sind viele nur unzureichend auf die Digitalisierung der Finanzdienstleister vorbereitet. Besonders dem Bereich FinTech (Finanztechnologien) steht der Großteil noch abwartend gegenüber.

SIBOS: Showcase der Zukunft

Ende September 2016 war OpenText auf der von SWIFT alljährlich veranstalteten SIBOS vertreten. Die Messe gilt als einer der wichtigsten Ausstellungsplätze für innovative Finanztechnologien.

Hier werden zudem die neuesten Nachrichten und Analysen zum Thema Banking und elektronischen Zahlungsverkehr präsentiert.

Dieses Jahr verzeichnete die SIBOS mehr als 8.500 Besucher, und auch die Banken aus Europa, Asien, dem Nahen Osten, Afrika und China waren so stark vertreten wie lange nicht.

2016 fand die Messe in Genf statt. Besonders beeindruckend war der Kontrast zwischen der zeitlosen Schönheit der alpinen Landschaft und den auf der Konferenz diskutierten dynamischen, ja sogar futuristischen, Anforderungen der Finanzwelt des 21. Jahrhunderts.

Mit der Neuausrichtung von SWIFT hat sich auch die SIBOS weiterbewegt. Die Messe gibt mit ihrem Innotribe-Programm Einblick in FinTech und beschäftigt sich darüber hinaus mit der ständigen Weiterentwicklung von elektronischen Kommunikationsstandards für verschiedenste Anwendungen.

Dieses Jahr lag der Schwerpunkt auf Cyber-Security zum Schutz der elektronischen Transaktionsplattform von SWIFT.

Ein logischer Schritt, nachdem Hacker im Februar 2016 eine Schwachstelle von SWIFT genutzt hatten, um 81 Millionen Dollar (Englisch) vom Konto der Zentralbank von Bangladesch bei der US-Zentralbank zu stehlen.

Heiß spekuliert wurde über neue FinTech-Entwicklungen im Bereich Online-Sicherheit und Künstliche Intelligenz (zum Beispiel Algorithmen, die einfache Investment Portfolios ebenso gut verwalten können, wie die meisten menschlichen Berater).

Blockchain: vom Cyberpunk zum Wettbewerbsvorteil

Die meist diskutierte neue Technologie auf der SIBOS war jedoch mit Abstand Blockchain (Englisch). Die Konferenzteilnehmer fragten sich und ihre Kollegen: Wie funktioniert das? Was bedeutet das für uns?

Wie beeinflusst das den Zahlungsverkehr? Wer arbeitet bereits damit? Und: Welche realen Sicherheitslücken gibt es?

Bei „Blockchain“ handelt es sich um eine Art dezentralisierter Online-Datenbank für die permanente, fälschungssichere Aufzeichnung von Finanztransaktionen.

Ursprünglich für Geschäfte in der virtuellen Währung Bitcoin entwickelt, wird Blockchain auch für Geschäfte in „echten“ Währungen immer interessanter.

Blockchain ermöglicht es allen Beteiligten Transaktionen sicher nachzuverfolgen. Eine Verifikation durch Dritte wird damit überflüssig.

Auch SWIFT hat Interesse an der Blockchain-Technologie. Obwohl – oder gerade weil – diese eine starke Konkurrenz zum eigenen sicheren, aber langsamen Bezahlsystem (eine komplexe Transaktion kann Tage oder sogar Wochen dauern) darstellt.

Durch die Nutzung von Blockchain kann diese Zeit auf beinahe Null (Englisch) gesenkt werden. Das zumindest prognostizieren jene FinTech-Unternehmen, die Blockchain bereits einsetzen.

Nach wie vor sind handfeste Lösungen gefragt

Neben all den aufregenden Neuigkeiten wurde das Tagesgeschäft der Branche auf der SIBOS 2016 keineswegs vernachlässigt. Das fanden wir besonders interessant, denn unter dem Strich muss geliefert werden.

Die Banken sehen sich noch immer mit denselben Problemen konfrontiert: „Wie können wir den Zahlungsverkehr schneller und billiger abwickeln? Wie profitieren wir am meisten von den dadurch entstehenden Kundenbeziehungen?“

Beispielsweise stellt der Onboarding-Prozess für Kunden für viele Banken noch immer eine Herausforderung dar. In diesem Bereich bietet OpenText handfesten Mehrwert.

In vielen Informationsgesprächen konnten wir aufzeigen, wie wir Banken dabei unterstützen, ihre gesamte Compliance zu verbessern, schneller Umsatz zu machen und mehr Kundenzufriedenheit zu erreichen.

In etlichen unserer Gespräche ging es um die Nutzbarmachung der Fülle von Daten, über die Banken verfügen – zum Vorteil der Bank und der Kunden.

Die Finanzbranche mag mit den neuen, durch den FinTech-Boom entstehenden, Technologien experimentieren – doch in der Praxis besteht der nächste Schritt in der Kapitalisierung bereits vorhandener Netzwerke und Kundenbeziehungen.

Die Rolle von OpenText in der neuen FinTech-Welt

Natürlich sind wir überzeugt davon, dass OpenText eine Rolle zu spielen hat. Nur so viel: Mit den OpenText™ Analytics Lösungen (Englisch) sind Finanzunternehmen in der Lage, ihre Daten besser zu nutzen und Informationen aus zahlreichen separaten Datensilos „zu befreien“ und sich so auf die Digitalisierung der Finanzdienstleister vorzubereiten.

Unsere Analytics-Lösungen vereinen diese verschiedenen Datenströme zu einem einzigen, exakten Bild über Investitionserfolge, Kundenzufriedenheit, Nutzererlebnis oder die Reaktion auf verschiedene Marketingmaßnahmen.

Unsere Botschaft stieß auf der SIBOS jedenfalls auf reges Interesse, und wir konnten viele spannende Gespräche mit bestehenden und potenziellen Kunden führen. Deshalb freuen wir uns schon auf die nächste Runde.

2017 findet die SIBOS in der kanadischen Finanzhauptstadt Toronto statt, unweit unserer Firmenzentrale in Waterloo. Wer weiß, wohin sich FinTech bis dahin entwickelt?

Dieser Blogpost wurde aus dem Englischen übersetzt.

OpenText

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