Digital Manufacturing: Transformation braucht Information

72 Prozent der CEOs schätzen, dass die nächsten Jahre entscheidender für ihre jeweilige Branche sein werden als das halbe Jahrhundert davor. Denn schon 2020 wird ein Viertel des weltweiten Bruttosozialprodukts digital erwirtschaftet werden. Und das Weltwirtschaftsforum schätzt, dass sich die digitale Dividende für Wirtschaft und Gesellschaft bis 2025 auf 100 Billionen US-Dollar summieren wird. Die Chancen sind riesig, ebenso gewaltig ist jedoch der Wandel, den die Unternehmen durchlaufen müssen, um sie wahrzunehmen. Umgekehrt steigt für Firmen, die sich dem Wandel versperren, das Risiko, von der Konkurrenz immer mehr abgehängt zu werden, so dass sogar die eigene Existenz bedroht ist. Das gilt besonders für die Fertigungsindustrie, deren Erfolg von langfristigen Investitionsentscheidungen abhängt. Um hier die richtige Wahl zu treffen, dürfen sie nicht nur die Produktion modernisieren. Vielmehr müssen sie das gesamte Unternehmen im Blick haben und digital transformieren. Nur das intelligente Unternehmen führt zum Digital Manufacturing.

Industrie 4.0 ist das Ergebnis extremer und konvergenter Trends

Big-Data-Analysen, massive Fortschritte in Robotik und Materialwissenschaft, 3D-Druck, das Internet der Dinge (IoT) und intelligente Algorithmen zur Automatisierung von Prozessen und Fertigkeiten bis hin zum autonomen Fahren – all das sind untrügliche Anzeichen dafür, dass die Fertigungsindustrie sich mitten in der vierten industriellen Revolution befindet. Ihr gemeinsames Kennzeichen ist der Grad, den die technologischen Fortschritte der vergangenen zwei Jahrzehnte erreicht haben und die alle miteinander konvergieren.

Dieser Grad an Fortschritt und Konvergenz ist in der Tat so hoch, dass es gerechtfertigt ist, von extremer Automatisierung und extremer Konnektivität zu sprechen. Der Vernetzung einer beliebig hohen Anzahl von „Dingen“ und der Verarbeitung einer beliebig großen Datenmenge sind keine Grenzen mehr gesetzt. Das sind die Voraussetzungen für die digitale Transformation und die damit verbundenen Chancen.

Die Fertigungsunternehmen sehen das genauso. Mehr als drei Viertel (77 Prozent) nehmen laut IDC die digitale Transformation eher als Chance denn als Risiko wahr. Doch nur ein Viertel von ihnen erwirtschaftet durch die Implementierung von digitalen Lösungen einen positiven Return on Investment (ROI). Die Preisfrage lautet also: Wie lässt sich dieser Wert steigern? Wie können alle Fertigungsunternehmen von der digitalen Transformation profitieren?

Informationsmanagement und B2B-Integration

Vielleicht liegt dem Begriff Digitale Fertigung ein Missverständnis zugrunde. Vielleicht legen wir beim Lesen die Betonung weiter zu sehr auf das Wort Fertigung. Doch das wäre ein Fehler. Denn smart wird die Fertigung nicht (allein) durch einen 3D-Drucker oder einen Roboter, der geeignet ist, mit Menschen zusammenzuarbeiten. Die Fortschritte auf der Ebene der Geräte sind selbstverständlich wichtig. Doch entscheidend sind die Informationen, die diese Geräte steuern, die bei ihrer Verwendung anfallen und aus denen die Unternehmen Erkenntnisse ziehen können.

Zudem machen die Informationen nicht an den Toren der Werkshallen halt, sondern steuern ganze Lieferketten – vom Lieferanten des Lieferanten bis zum Kunden des Kunden. In dem Maße, wie extreme Automatisierung, Konnektivität und Rechenleistung konvergieren, kommt es auf die Fähigkeit der Fertigungsunternehmen an, Informationen in allen (neuen) Formen und Formaten zu managen – und Erkenntnisse für die Weiterentwicklung von Produkten, Services, Prozessen und Geschäftsmodellen daraus zu ziehen.

Dabei kommt es darauf an, dass sämtliche Knoten im Lieferantennetzwerk miteinander digital verbunden sind. Viele Fertigungsbetriebe wissen das bereits und sehen in der grundlegenden Umgestaltung der Lieferkette den eigentlichen Kern der digitalen Transformation. Auch wenn das nicht die ganze Geschichte ist und sein kann, so ist doch wahr: Digitale Plattformen für Fertigungsbetriebe bestehen aus zwei Teilen, innovativem Enterprise Information Management (EIM) und B2B-Integration.

Denn die smarte Produktion ist das Ergebnis nahtlos verbundener Netzwerke und Ökosysteme sowie der Fähigkeit, die zugrundeliegenden Informationen unternehmensübergreifend zu managen. Mit anderen Worten: Die smarte Fabrik ist Teil eines intelligenten Unternehmens – das ein Höchstmaß an Automatisierung aufweist, durchgängig vernetzt ist und die Fähigkeit besitzt, seine Betriebsabläufe auf die Informationen in der Lieferkette optimal und vor allem dynamisch abzustimmen.

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Ein smartes Fertigungsunternehmen digitalisiert seine Aktivitäten über den gesamten Lebenszyklus seiner Produkte und über sämtliche an Produktion und Logistik beteiligte Anlagen hinweg.

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