EDI-Glossar: Was ist ein VAN?

In unserem heutigen Blogpost aus der Reihe „EDI-Glossar“ erklären wir Ihnen, was Sie bei der Entscheidung für ein VAN (Value Added Network) beachten sollten. EDI läuft derzeit bei vielen Unternehmen immer noch über VAN. Ein VAN ist nach wie vor eine bevorzugte Option aufgrund der Mehrwertdienste, die ein VAN-Provider anbieten kann. Die Zunahme flexibler, kostengünstiger Ansätze wie WebEDI und EDI über AS3 führt jedoch inzwischen zu einer Veränderung dieser Situation.

VAN ist einfach ein sicheres, privates Netzwerk, in dem EDI-Dokumente zwischen Handelspartnern versendet und empfangen werden können. Ein Unternehmen erhält dabei eine Mailbox zugewiesen. Die Dokumente werden von hier aus versendet und auch hier empfangen. Dabei muss die Mailbox regelmäßig überprüft werden, um die Dokumente entgegenzunehmen. Die meisten VAN-Provider bieten dazu einen Service an, bei dem der Sender über das erfolgreiche Versenden und den Empfänger über den Eingang einer neuen Nachricht informiert wird. Mit einem VAN können Sie beispielsweise ein effizienteres Supply Chain-Management mit Partnern und Lieferanten ermöglichen und den sicheren Informationsaustausch verbessern, was ein wichtiger Schritt zur Business Integration ist.

Zu den typischen Anbietern eines VAN gehören meistens Telekommunikationsunternehmen, spezialisierte Provider oder Großunternehmen.

Die Vorteile von EDI über VAN:

  • Umfassender Mailboxservice: Die Nachrichten werden automatisch an die richtige Mailbox weitergeleitet. Die Partner verbinden sich mit dem VAN, um ihre Benachrichtigungen abzuholen.
  • Prüfung und Authentifizierung aller EDI-Nachrichten: Das VAN überprüft die Identität des Handelspartners und die Gültigkeit der Nachricht.
  • Umfassendes Protokoll: Sämtliche EDI-Nachrichten können zurückverfolgt und aufgezeichnet werden.
  • Benachrichtigung über Nachrichteneingang: Die Lieferanten werden benachrichtigt, sobald eine Nachricht in der Mailbox ankommt.
  • Weitere Dienstleistungen eines VAN-Providers: In der Regel bieten die Dienstleister eine umfassende Servicepalette einschließlich Daten-Backup und Recovery, Dokument-Mapping und Compliance an.

Fragen, die Sie sich vor der Wahl eines EDI-Providers stellen sollten:

  • Was soll das VAN können? Benötigen Sie einen EDI-Basisservice oder möchten Sie mögliche Mehrwertdienste nutzen? Soll der Provider Ihnen und Ihren Partnern auch Schulungen und Support anbieten? Kann das VAN dafür sorgen, dass schnell neue Handelspartner integriert werden können?
  • Bietet das VAN auch Self-Services an, sowie Visibility Tools? Gibt es die Möglichkeit sich einfach und schnell mit anderen VAN Partner zu verbinden, am besten voll automatisiert. Können Sie die Transaktionen in einem Tool verfolgen, um zu sehen ob es ggf. Probleme gibt, und können Sie Notifikationen und Alerts setzen, um sofort informiert zu sein?
  • Welche Reichweite hat das VAN? Wie viele Ihrer Handelspartner nutzen bereits ein bestimmtes VAN? Hat das VAN eine stabile, bestehende Grundlage innerhalb Ihrer Branche? Bietet das VAN eine weltweite Netzwerkinfrastruktur?
  • Welche Preisstruktur hat das VAN? Viele EDI-Services berechnen die Menge der Kilo-Zeichen (KC) in einem Dokument. Es sind jedoch auch andere Faktoren wichtig, wie z. B., ob eine pünktliche Lieferung erfolgt oder wie der Umfang der Transaktionen sein wird. Die meisten VANs bieten eine flexible Preisstruktur einschließlich Abo-Vertrag und monatliche oder jährliche Abrechnung
  • Welchen Einfluss hat das VAN in Ihrer Branche? Ist der Provider bei den wichtigen Stakeholdern Ihrer Branche anerkannt? Spielt er eine aktive Rolle bei den weltweiten EDI-Normierungsgremien?
  • Ist das VAN auch morgen noch erreichbar? Wählen Sie einen Anbieter mit weltweiter Reichweite, der konkurrenzfähige Services anbieten und den Support unabhängig vom Standort anbieten kann.

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Manfred Ullrich

Manfred Ullrich ist seit Januar 2017 im OpenText Business Network Team als Senior Solution Consultant tätig und unterstützt Unternehmen dabei, Mehrwerte in für sie wichtigen Integrationsprojekten zu generieren. Auf Basis individueller Analysen entwirft er Lösungsarchitekturen für IT-Services, z.B. für E-Invoicing, Supply Chain-Digitalisierung sowie Kunden- und Partner-Onboarding-Programme.

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