Zehn Dinge, die die Welt bewegen: der Klimawandel

Der Klimawandel stellt eine große Herausforderung dar: Beispielsweise für uns selber in Form vermehrt auftretender Tage mit Hitzebelastung oder für Landwirte in Form häufiger vorkommender extremer Witterungsereignisse. Führende Klimaforscher in Deutschland – dabei auch der DWD (Deutscher Wetterdienst) – stellten im Dezember 2017 aktuelle, belastbare Klimaprojektionen für die einzelnen Bundesländer vor. Die Aussichten für die gesamte Bundesrepublik sind gravierend, wenn nicht aktiv gegensteuert wird.

Die Verbrennung fossiler Brennstoffe und andere Aktivitäten haben enorme Mengen an Gasen in die Atmosphäre freigesetzt. Diese Emissionen haben die Erdoberfläche erwärmt. Die Ozeane haben 80 Prozent (in Englisch) dieser zusätzlichen Wärme absorbiert.

Wenn sich der Ozean erwärmt, nimmt die Dichte ab und das Volumen nimmt zu. Dies wird als thermische Ausdehnung bezeichnet und war in den letzten zwei Jahrhunderten eine der Hauptursachen für die Veränderungen des Meeresspiegels.

Klimawandel und globale Erwärmung

Die globale Erwärmung hat die Welt um 1 Grad Celsius aufgeheizt und dieser kleine Anstieg hat einen großen wirtschaftlichen Einfluss. Nach Angaben der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) hat sich die Zahl der extremen Wetterereignisse seit den 1980er Jahren um mehr als 400 Prozent erhöht (in Englisch). Dies führte zu 1 Milliarde US-Dollar an wirtschaftlichen Schäden. Und das sind nur die Zahlen für die USA. Weltweit könnten durch den Klimawandel verursachte Überschwemmungsschäden die 136 größten Küstenstädte in den nächsten 20 bis 30 Jahren jährlich 1 Billion US-Dollar (in Englisch) kosten.

Mit dem weltweiten Anstieg des Meeresspiegels könnten wir viele Küstenstädte wie Miami, New York und Guangzho/China verlieren. Es wird erwartet, dass der Meeresspiegel in Florida bis zum Jahre 2100 um zwei Meter ansteigt. Nach aktuellen Prognosen wird Landbesitz in Florida im Wert zwischen 15 und 23 Milliarden US-Dollar bis zum Jahr 2050 unter Wasser stehen (in Englisch).

Die Meeresspiegel in Florida werden bis zum Jahre 2100 um zwei Meter ansteigen.

Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Infrastruktur

Wenn sich die Auswirkungen des veränderten Klimas verschlimmern, wird der Anstieg des Meeresspiegels die Küstengemeinden beeinträchtigen. Steigt dieser, steigt auch der Grundwasserspiegel. Dies übt einen starken Druck auf benachbarte Gebäude und Straßen aus. Es wird um viel mehr gehen, als nur höhere Deiche zu bauen. Ganze Infrastrukturen sind in Gefahr: von Klärgruben über Entwässerungssysteme bis hin zu Brunnen und alles andere in der Nähe des Grundwasserspiegels.

Ingenieure, Stadtplaner und Immobilienmanager müssen sich genau überlegen, wie sie Städte entwerfen und bauen. An bestimmten Orten in Florida werden bereits „Anpassungsstrategien“ eingeführt:  beispielsweise der Bau von höheren Deichen, das Anheben von Straßen, Gehwegen, Elektrokästen und den ersten Stockwerken von Gebäuden. Außerdem werden Schutztore und Gezeitenventile errichtet.

Wie uns Technologien unterstützen können

Anpassungsstrategien sind nur ein Teil der Lösung. Technologie und Innovation werden dazu beitragen, einige den Klimawandel verursachende Faktoren auszugleichen. Investitionen in erneuerbare Energien können viele Milliarden US-Dollar einsparen. Es werden neue Arbeitsplätze geschaffen: schätzungsweise 500.000 alleine in den USA, wenn die Abhängigkeit von Kohle verringert und auf nachhaltige Lösungen gesetzt wird. Dabei könnten auch die Gesundheit und die Luftqualität verbessert werden.

Daten werden eine wichtige Rolle spielen. Eine effektive Planung hängt davon ab, ob man über die genauesten und aktuellsten Informationen verfügt. Zukünftige Szenarien können auf der Grundlage von Erhebung und Analyse dieser Daten modelliert werden. So können Trends, Leistung und andere potenzielle Probleme identifiziert werden, die Teil des Dominoeffekts von steigendem Meerwasser oder Überschwemmungen auf die Infrastruktur sind.

NOAA – Anstieg des Meeresspiegels

Der Anstieg des Meeresspiegels wird sich auf die Küstenbewohner im Hinblick auf öffentliche Dienstleistungen, Steuern und Versicherungsprämien auswirken. Werden die Versicherungsgesellschaften zum Beispiel die Deckung der Wasser- und Abwasserleitungen unterhalb des ersten Stockwerks von Gebäuden in Küstenstädten einbeziehen? Da die mit dem Klimawandel verbundenen Kosten in die Höhe schnellen, müssen die Regierungen nachhaltige Lösungen finden und sich auf häufigere und extremere Wetterereignisse vorbereiten.

Dieser Artikel wurde aus dem Englischen übersetzt.

Mark Barrenechea

Mark J. Barrenechea, Chief Executive Officer und Chief Technology Officer von OpenText, ist ein anerkannter und branchenerfahrener Vordenker im Bereich Informationstechnologien. Er hat das erklärte Ziel, Organisationen bei ihrer Transformation zum digitalen Unternehmen zu unterstützen.

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